Körper & Adoleszenz: Herausforderungen einer geschlechterreflektierten Jugendarbeit

Der Körper ist etwas zutiefst Soziales und als solcher in vielerlei Hinsicht bedeutsam. Auf diesem Fachtag der AG Geschlechtergerechte Jugendarbeit fragen wir nach den Bedeutungen des Körpers in der Adoleszenz im Kontext gesellschaftlicher Machtverhältnisse.

Wir werfen einen intersektionalen Blick auf verschiedene Aspekte des Körpers, wie Normierungen, Inszenierungen, Optimierungen oder das Austragen von inneren und äußeren Konflikten. Dabei fragen wir auch nach den Chancen einer Berücksichtigung des Körpers und seiner Bedeutungen in der Jugendarbeit und den Möglichkeiten einer Stärkung von Jugendlichen in der selbstbestimmten Aneignung des Körpers.

Der Fachtag startet um 9:30 Uhr und findet online per Zoom statt.

PROGRAMM

VORTRAG

„Jugendliche Körper-Arbeit. Herausforderungen einer körperintensiven Zeit“

Prof. Dr. Stefanie Duttweiler, Berner Fachhochschule, Fachbereich Soziale Arbeit

Jugend ist eine Zeit intensiver Körperarbeit: Der Körper ‘arbeitet’ sich vom Kind zum Erwachsenen und die Jugendlichen arbeiten bewusst und unbewusst an und mit ihrem Körper, um sich mit sich selbst und der Welt auseinanderzusetzen. Der Vortrag zeigt Herausforderungen auf, die es für Jugendliche mit sich bringt, einen sozial markierten Körper zu haben und dieser Körper auch zu sein, thematisiert Formen jugendlicher Körperarbeit und die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen diese geschieht, und fragt nach Implikationen für eine intersektionale genderreflektierende Jugendarbeit.

WORKSHOPS

Body Positivity- die Wiedergewinnung des eigenen Körpers

Daniela Reina Téllez, Bodyworkerin und Tänzerin

In diesem Praxis-Workshop widmen wir uns dem Thema Körperpositivität als Voraussetzung für den Erwerb von nachhaltiger Selbstachtung in der Adoleszenz. In einer Gesellschaft, in der unrealistische Schönheitsstandards gefördert werden und Verschiedenheiten ignoriert und sogar abgewiesen werden, ist es notwendig, wieder zu lernen, diverse Körpertypen, Größen, körperliche Fähigkeiten, Hautfarben und Geschlechter zu würdigen und zu feiern. Diese Notwendigkeit fängt in unserem eigenen Körper an.

Durch Übungsformate aus unterschiedlichen Gemeinschaftsbildungs- und Körperpraktiken werden wir die eigene Körperempfindung, die eigene Geschichte des Körpers und die Beziehung mit ihm erforschen und reflektieren.

Jungen* und ihre Körper: Zugänge in der Jugendarbeit

Renato Liermann, Jugendbildungsreferent Amt Für Jugendarbeit EKvW/Vorstand LAG Jungenarbeit NRW/FG Jungen Bundesforum Männer

Die körperlichen Veränderungen, die Jungen* besonders intensiv ab ihrer Pubertät bis zur Adoleszenz erleben, führen zu milieu- wie individuell sehr unterschiedlichen Körperkonzepten und Handlungen. Jungen* entdecken ihren Körper dabei auch als „Ressource“ und „Kompetenz“feld. Der Workshop gibt einen Einblick in die Vielfältigkeit der damit verbunden Optionen, selbstbestimmten Freiräumen wie auch Normierungen und deren kulturellen und wirtschaftlich-politischen Bedingtheiten am Beispiel von Kraftsportszenen. Damit verbunden werden potentielle Zugänge in der Jugendarbeit zum Thema Jungen* und Körper thematisiert.

Körper und Handlungsstrategien: rassismuskritische Prävention von Essstörungen im Projekt ‚Das Leben hat Gewicht!‘

maiz - autonomes zentrum von und für migrantinnen, Linz

Wie sehen wir uns? Wie werden wir gesehen? Was belastet uns? Was tut gut und was macht uns stark? Diese und andere Fragen standen im Zentrum des Präventionsprojektes "Das Leben hat Gewicht!" des Vereins maiz, welches das Verhältnis von Körper, Gesundheit und Migrationsgesellschaft in den Blick nahm. In partizipativen Workshop-Reihen setzten sich junge Migrant*innen künstlerisch mit eigenen Erfahrungen und Perspektiven auf Identität und Wohl-ergehen auseinander. Der Workshop gibt einen Einblick in Konzept, Methoden und künstlerische Arbeiten des Projektes.


Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt. Bitte bei Anmeldung den Workshopwunsch angeben. Kontakt: Olan Scott Pinto, (0421) 69 272-14

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