Kinder im Visier der extremen Rechten
Ein Online-Fachtag zum Kinderschutz und zur Stärkung unserer demokratischen Gesellschaft.
Kinderrechte sind in unserer heutigen Gesellschaft von entscheidender Bedeutung für das Wohlergehen und die Entwicklung unserer jüngsten Mitglieder. Gleichzeitig sehen wir uns mit einer zunehmenden Präsenz und Einflussnahme der extremen Rechten konfrontiert, die Grundwerte vielfältiger und gleichberechtigter Erziehung infrage stellen. Vor diesem Hintergrund ist es essenziell, die Verbindung zwischen Kinderrechten und der extremen Rechten näher zu beleuchten, um ein besseres Verständnis für diese Thematik zu erlangen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln.
Der Fachtag bietet eine Plattform für den Austausch, die Auseinandersetzung und die Reflexion über das komplexe Verhältnis zwischen Kinderrechten und der extremen Rechten. Wir möchten ein Bewusstsein schaffen für die potenziellen Gefahren, die von extrem rechten Gruppierungen für das Wohlbefinden und die Entwicklung von Kindern ausgehen können. Gleichzeitig sollen innovative Ansätze und Praktiken diskutiert werden, um Kinderrechte zu stärken und eine resiliente Gesellschaft aufzubauen.
Eingeladen zu diesem kostenlosen Online-Fachtag sind Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, pädagogische Multiplikator*innen sowie Fachkräfte der Rechtsextremismusprävention. <strong>Melden Sie sich bitte bis zum 15.10.2023 per Mail unter Angabe Ihrer Workshop-Präferenz an.</strong>
DAS PROGRAMM
09:00 Uhr
Begrüßung und Einführung in den Tag
Fachstelle Rechtsextremismus und Familie (RuF) | LidiceHaus
09:20 Uhr
Keynote 1: Die Instrumentalisierung von Kindern in der extrem Rechten
Simone Rafael | Amadeu-Antonio-Stiftung
10:15 Uhr
Keynote 2: Fokus Kinderrechte. Einblicke in die Praxis
Kinderschutzbund Bremen und Fachstelle RuF
11:00 Uhr
Pause
11:30 Uhr
Austausch und Diskussion
12:30 Uhr
Mittagspause
13:30 Uhr
WORKSHOPS
A)
Widerstandsfähigkeit von Kindern durch politische Bildung stärken
Jasmin-Marei Christen | Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB)
Kinder sind nicht erst in Zukunft, sondern auch im Hier und Jetzt wichtige Akteur*innen der Gesellschaft und ihrer Familien. Es gilt, sie als solche wahr- und ernst zu nehmen. Das bedeutet, wir müssen sie nicht nur schützen, sondern auch einbeziehen und ihre Perspektive berücksichtigen.
Politische Bildung stärkt Kinder, aber in ihrem Alltag sind sie auch oft mit widersprüchlichen Positionen Erwachsener konfrontiert. Wie können wir Kinder darin bestärken ihre Positionen zu finden, sie zu vertreten und gegebenenfalls mit Widersprüchen umzugehen?
Mit dem Projekt „Demokratieprofis in Ausbildung“ stärkt der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. politische Bildung mit Kindern in Theorie und Praxis. Das dabei entstandene Spiel regt an, über das Kind- und Erwachsenensein und den Einfluss eigener Erfahrungen sowie gesellschaftlicher Normvorstellungen auf die Haltung und Handlung als pädagogische Fachkraft/politische Bildner*in zu reflektieren. Neben einem kurzen Input ist dieses Spiel daher Ausgangspunkt für die Diskussion im Workshop.
B)
Kindeswohl sichern? Sichtbarkeit von Merkmalen einer Kindewohlgefährdung und Handlungsoptionen durch gelebte Schutzkonzepte
Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Bremen e.V.
Im Workshop werden Merkmale von Kindeswohlgefährdungen erläutert und Handlungsspielräume der Fachkräfte besprochen. Dabei soll insbesondere die Verantwortung der Institutionen für den Kinderschutz und die Notwendigkeit von in der Praxis gelebten Gewaltschutzkonzepten hervorgehoben werden.
C)
Im Blickpunkt: Rechtsextreme Eltern und Kinder aus rechtsextremen Familien
<strong>Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein e.V.</strong>
Immer häufiger berichten Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen und Grundschulen über Erfahrungen mit rechtsextrem orientierten Eltern und auch Kindern aus rechtsaffinen und/oder völkischen Elternhäusern. Die Eltern fallen z.B. durch einschlägige Symbolik, bestimmte Kleidung oder rassistische und menschenverachtende Äußerungen auf. Fachkräfte beobachten, dass Kinder die Vorurteile übernehmen.
Pädagog*innen fragen sich: Wie verhalten sich die Kinder aus rechtsaffinen Familien und was bedeutet dies für unsere Einrichtungen? Wie erkenne ich rechtsextreme Einstellungen bei Eltern? In welchen Situationen wird dies für unsere Einrichtungen zum Problem? Welche Handlungsoptionen haben wir als pädagogische Fachkräfte?
D)
Pädagogik & Rechtsextremismus – Umgang mit rechtsorientierten Kolleg*innen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
Katharina Kist & Lena Lehmann | Kompetenzstelle Eltern und Rechtsextremismus (KER) bei Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.
Die beste Prävention gegen menschenfeindliche Einstellungen sind eine klare Haltung und eine deutliche Positionierung nach außen, die sich für demokratische und soziale Werte einsetzt und menschenfeindliche Bezüge ausschließt.
Dennoch bewegen sich auch in der Sozialen Arbeit und Pädagogik Kolleg*innen mit rassistischen, antisemitischen und diskriminierenden Einstellungen. Insbesondere rechtsextreme Frauen werden mit ihrer Ideologie übersehen und als Akteurinnen unterschätzt. Der Workshop bietet Austausch, Sensibilisierung und Handlungsmöglichkeiten.
16:00 Uhr
Abschluss und Vernetzung
16:30 Uhr
Ende
Veranstaltungsdetails
Ort
-
Online-Veranstaltung
Siehe Text